Über uns
Meine Frau und ich waren in Gedanken schon seit längerem der Oldtimerei verfallen und so kam es auch, dass wir uns vor einigen Jahren unseren Herzenswunsch erfüllt haben.
Wir kauften einen Mercedes Benz, W109, 300 SEL 3,5, Baujahr 1970.
Die Holzverkleidung, die alten Sitze und die Gummidichtungen der Fenster und Türen verströmen einen ganz eigenen Geruch, der Dich sofort in seinen Bann schlägt.
Die Zugknöpfe im Armaturenbrett, welches diese Bezeichnung wirklich noch verdient, lassen erahnen, dass das einzige elektronische an ihm das Monoradio und lediglich zwei Steuergeräte sind. Nach ABS, ESP, Gurt-, und Lichtwarner sucht man vergebens. Es gibt keine Anzeigen für abgefahrene Bremsbeläge, für fehlendes Wischwasser oder für eine nicht ganz geschlossene Tür.
Wischwasser gelangt nicht per Knopfdruck auf die Windschutzscheibe, sondern per Fußdruck. Man muss nicht komplexe Einheiten austauschen, nur weil ein einzelnes Bauteil defekt ist.
Ein echtes Mechaniker Herz macht Freudensprünge beim Anblick eines solchen Autos, weil man noch sehr viel selbst schrauben kann und das noch ohne Notebook. Wo das moderne Gelumpe am Straßenrand Zwangspause einlegen muss, weil die ABS-Lampe leuchtet oder der Bordcomputer ausgefallen ist, fahren unsere Autos souverän weiter.
Es kam jedoch so, dass unser Fahrzeug nicht mehr ansprang und hoffnungslos absoff. Ein Rentner, seines Zeichens KFZ-Meister, drehte mal hier und mal da, er bekam den Wagen nicht ans Laufen. Daher entschied ich mich, das Motorsteuergerät genau unter die Lupe zu nehmen. Es zeigten sich bei näherem Hinsehen dutzende kalte Lötstellen, außerdem waren etliche Transistoren, Widerstände und andere Bauteile defekt.
Also baute ich einen Tester inklusive eines 4-Phasen Taktgenerators, welcher regelbar die Auslösekontakte simuliert und 4, um 90 Grad versetzte Impulse, erzeugt. Mit einem Motorkabelbaum und dem passenden Stecker konnte ich nun das Fahrzeug simulieren. Jetzt war ich in der Lage, mein eigenes Steuergerät zu reparieren.